Was ist ein Zahnimplantat
Ein Zahnimplantat ist ein Fremdkörper – meist in Form einer Schraube oder eines Zylinders (bestehend aus Titan oder seltener aus Zirkon) – der in den Kieferknochen eingesetzt wird und somit als künstliche Zahnwurzel dient.
Die sogenannte Schraube wird genau dort eingepflanzt bzw. eingesetzt, wo die ursprüngliche Zahnwurzel ihren Platz hatte. Ist nicht genügend Knochenmasse zum Halt des Implantats vorhanden, besteht die Möglichkeit des Knochenaufbaus. Wie lang ein Implantat ist und welchen Durchmesser es hat, ist jeweils von der Beschaffenheit des Kiefers des Patienten abhängig.
Bei einer Implantation handelt es sich um einen ambulanten Eingriff, der meistens unter örtlicher Betäubung (bei Wunsch auch unter Vollnarkose) erfolgt.
Implantate können mit festsitzendem oder herausnehmbarem Zahnersatz versorgt werden!
Auf Implantate können Kronen oder Brücken konstruiert oder herausnehmbare Prothesen mit Ankern versehen werden.
Kronen und Brücken auf Implantate
Kronen auf Implantate
Anstelle einer Brücke zum Ersatz eines verloren gegangenen Zahnes kann auch ein Einzelzahnimplantat gesetzt werden, das mit einer natürlich aussehenden Zahnkrone versorgt wird. Einzelzahnimplantate haben den Vorteil, dass die möglicherweise gesunden Nachbarzähne nicht beschliffen werden müssen, um dort eine Brücke zu befestigen.
Brücken auf Implantate
Stehen eine ungenügende Anzahl oder keine Pfeilerzähne zur Verfügung, so können mithilfe von Implantaten ein oder mehrere Pfeilerzähne geschaffen werden, die dann zur Aufnahme einer Brücke verwendet werden können. Eine herausnehmbare Teil- oder Vollprothese kann so vermieden oder zumindest wesentlich kleiner gestaltet werden.
Teleskopbrücken auf Implantate
Analog zu den Teleskopprothesen (siehe Teleskopprothesen) können auf Implantaten gaumen- und bügelfreie Teleskopbrücken hergestellt werden. Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Anzahl und gute Platzierung der Implantate. Der große Vorteil einer herausnehmbaren Brücke ist die sehr gute Reinigungsmöglichkeit außerhalb des Mundes sowie die Erweiterbarkeit bei Zahn oder Implantatverlust. Eine solche Konstruktion kann auch als Kombination aus natürlichen Zähnen und Implantaten hergestellt werden.
In diesem Fall spricht man von „Pfeilervermehrung“. Diese sind optisch kaum von klassischen Brücken zu unterscheiden.
Implantatgetragene Teleskopkronen-Prothesen
Die Implantat-Teleskopkronenprothese stellt eine der anspruchsvollsten Techniken in der Disziplin des herausnehmbaren, klammerfreien Zahnersatzes dar.
Sie ist ein Kombinations-Zahnersatz aus fest auf Implantaten zementierten Anteilen, den Innenteleskopen, und einem herausnehmbaren Prothesenanteil, bestehend aus den Außenteleskopen, der Prothesenbasis und den Prothesensätteln inklusive der künstlichen Zähne.
Diese Konstruktionen können auch als Kombination aus Zähnen und Implantaten eingesetzt werden. Der Prothesenhalt wird durch Reibungshaftung zwischen präzise ineinanderlaufenden
Innen- und Außenkronen erzielt, daher die Bezeichnung Doppel- bzw. Teleskopkrone, vergleichbar mit der Teleskopantenne eines klassischen Kofferradios. Ist diese erst einmal herausgezogen, verharrt sie in der gewünschten Position. Die Teleskopprothese ihrerseits verharrt in der eingegliederten Position. Dabei werden die Innenkronen vom Zahntechniker so gefertigt, dass sie exakt parallel zueinanderstehen. Auf diese Weise wird eine sogenannte gemeinsame Einschubrichtung ermöglicht, damit die Außenteleskopkronen ohne zu verkanten über die Innenteleskope geschoben werden können, bis sie in der Endposition die Innenteile komplett bedecken und festen Halt erzielen.
Bei spitz zulaufenden Innenteleskopkronen spricht man übrigens von Konuskronen. Implantat-Teleskopkronenprothesen sind langlebig und können bei Verlust eines Pfeilerzahns oder Implantats erweitert und somit weitergetragen werden. Für den Patienten bestehen perfekte Reinigungsmöglichkeiten außerhalb des Mundes.